Zwischen dem Deutschen Weingesetz und dem Französischem gibt es kleine aber feine Unterschiede
Vor dem französischen Gesetz sind alle Weine gleich, aber nicht gleich gut. In den Gesetzen ist detailliert geregelt:
Die französischen Weingesetze sind umso härter, je kleiner das Gebiet ist. Bei Überschreitung des Hektarertrages ist es möglich, den Wein in einer, dem Qualitätsstandard entsprechend niedrigeren Appellation Contrôlée einzustufen.
Kontrolliert wird die Einhaltung der Vorschriften durch das Bürgermeister- oder Weinkatasteramt, die Lebensmittelkontrolle, die Steuer- und Zollbehörden und dem nationalen Qualitätsweininstitut.
Die Etiketten auf den Flaschen fränzösicher Weine sagen eine ganze Menge über die Qualität des Inhalts aus. Dieser Artikel soll zum Verständnis des auf Etiketten Geschriebenen beitragen.
Die meisten Weine werden in Frankreich zum Essen getrunken und sind daher trocken. Es gibt jedoch auch eine Reihe von süßen Weinen, von denen es wiederum zwei Arten gibt: Weine, die aufgrund eines sehr hohen Zuckergehalts der Trauben nicht trocken ausgegoren sind (z.B. Bordeaux- Saumur- und Anjou-Weine) und Likörweine, denen Alkohol hinzugefügt wurde um die Gärung abzubrechen (z.B. der Banyuls, der Rivesaltes, Muscat der Languedoc-Roussillon-Region und der Pineau des Charente aus der Cognac-Region).
Alle französischen Qualitätsweine sind in den folgenden Abschnitten beschrieben.
-- bedeutet kontrollierte Ursprungsbezeichnung, d.h., auf dem Etikett wird damit die Herkunft bekanntgegeben. AC-Weine unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle, die umso strenger ausfällt, je kleiner die Appellation Contrôlée ist. Die Qualitätsskala steigt also vom Anbaugebeit zum Bereich und weiter von der Gemeinde zur Lage. Beispiele: Appellation d'Origine Contrôlée (großes Anbaugebiet, Provence), Appellation Alsace Contrôlée (kleineres Anbaugebiet, Elsaß). AC-Weine werden grundsätzlich im Herkunftsgebiet abgefüllt.
Appellation Contrôlée-Weine gibt es aus untenstehenden Anbaugebieten:
Hinweis: Den Qualitätsstandard A.O.C., Appellation d'Origine Contrôlée gibt es in ähnlicher Form auch in Italien, in der Schweiz, in Spanien und in Griechenland. Von Kennern geliebt und geschätzt sind beispielsweise die Weine aus Südtirol, die um den Kalterer See angebaut und gekeltert werden mit dem Qualitätsstandard Denominazione Di Origine Controllata.
-- heißt Landwein. Diese Weine kommen aus bestimmten Gebieten, die auf dem Etikett vermerkt sind, entweder der Name des Départements oder die Produktionszone. Landweine müssen strengeren Qualitätsanforderungen genügen, als Tafelweine. Landweine werden im Anbaugebiet abgefüllt.
-- heißt Tafelwein. Diese Tischweine tragen einen Markennamen, welcher einen gleichbleibenden Geschmack sicherstellt und garantiert. Tischweine dürfen aus verschiedenen Anbaugebieten miteinander verschnitten werden. Auf jeden Fall werden "Vin de Table"-Weine in Frankreich abgefüllt.
Es gibt noch eine Reihe weitere, beachtenswerte Angaben auf den Etiketten von Weinflaschen.
In Frankreich ist es üblich, den Saft von roten und weißen Trauben miteinander zu verschneiden, auch der Champagner ist ein solcher Verschnitt. Blanc de Blancs sagt dem Käufer, dass der Wein nur aus weißen Trauben gekeltert wurde.
-- heißt auf deutsch: Roh und bezeichnet einen extra trockenen Champagner oder Schaumwein. Weitere Abstufungen: Sec (trocken), demi-sec (halbtrocken) und doux (süß).
Bezeichnung eines Winzerbetriebes in Frankreich. Die Weinbereitung und Abfüllung muss auf dem Besitz selbst erfolgen.
-- bezeichnet einen Schaumwein, welcher direkt auf der Flasche vergärt wurde, so wie der Champagner (Methode traditionelle). Ein Cremant ist mindestens neun Monate gelagert und kommt von der Loire, aus der Bourgogne oder aus dem Elsaß. Die Weine für einen Cremant müssen dem Appellation Contrôlée-Standard genügen.
Französisch für Spitzenlage, Spitzengemeinde. Im Bordeaux-Gebiet teilweise schon 1855 klassifizierte Spitzenlagen (cru classé) eines einzigen Eigentümers. In Burgund gibt es "grand cru" oder "premier cru" Spitzenlagen (climants), die mehreren Produzenten gehören. In der Champagne gibt es "grand cru" oder "premier cru" für klassifizierte Gemeinden. Im Elsaß gibt es "grand cru" für besonders gute Lagen.
-- bestimmt den Charakter und den Geschmack eines Champagners. Es ist die Kombination aus Grundweinen verschiedener Lagen, Rebsorten und Jahrgängen aus dem gleichnamigen Anbaugebiet.
-- ist die Bezeichnung eines Winzerbetriebes in Frankreich, welcher Landwein (Vin de Pays) produziert.
-- bezeichnet die Abfüllung eines französischen Weins beim Erzeuger oder im Anbaugebiet. Beispiele:
Bezeichnung für einen jungen und frischen Rotwein, der kurz nach dem Abschluss der Gärung nur wenige Monate später getrunken wird. Als Primeur dürfen nur Landweine verkauft werden, Tafelweine hingegen dürfen die Bezeichnung Nouveau tragen.
Beispielsweise kommt der "Beaujolais Primeur" jedes Jahr im November in den Handel.
Unter den französischen Weinen nehmen die Elsässer Weine eine Sonderstellung ein: Bis auf zwei Ausnahmen sind diese Weine rebsortenrein gekeltert. Diese Ausnahmen sind der Edelzwicker und der Cremant. Alle sechs Weißweine und der Rotwein sind trocken ausgebaut.
Alle Elsässer Qualitätsweine tragen die Appellation Alsace Contrôlée oder Vin d'Alsace.
Der Wein der Weine. Einfach köstlich, passt immer: Vor dem Essen, zum Essen und nach dem Essen ;-)
Leichter frischer Weißwein, wird jung getrunken. Zum Lagern nicht gut geeignet, da wenig Säure.
Wein mit blumiger, duftiger Note. Passt zu allen Fleischgerichten.
Die Rebsorte stammt aus Südtirol, Provinz Bozen (Italien). Schmeckt ähnlich wie Muskateller.
Ein rassiger Wein, der sowohl jung getrunken werden kann, als auch nach mehrjähriger Lagerung, da säurereich.
In Ungarn als Tokaier bekannt. Alkoholgehalt meist über 12%. Trotz geringem Säuregehalt lagerfähig.
Der einzige Rotwein aus dem Elsaß ist eine Delikatesse. Aroma säurereich und fruchtig, an Johannisbeeren, Erdbeeren und Sauerkirschen erinnernd. Pinot Noir wird, je nach Produzent, unterschiedlich lange gemaischt, so dass die Farbe von Rose bis zu einem kräftigen Rot reichen kann (jedoch niemals zum Rot der schweren südlichen Weine).
Elsässer Pinot Noir wird, wie alle anderen Weine aus dem Elsaß in formschönen langhalsigen Flaschen aus Weißglas gehandelt, womit der Käufer auch sehr gut die Farbe beurteilen kann.
Ein hervorragender Verschnitt aller im Elsaß angebauten Weine und meist die erste Wahl für einen Wein aus dem Elsaß.
-- heißt der Schaumwein aus dem Elsass. Er wird auf der Flasche vergoren, genauso wie der Champagner und hat eine mindestens neunmonatige Lagerung hinter sich, bevor er in den Handel kommt.
Im Frühling wird aus verschiedenen Lagen der Champagne und unterschiedlichen Traubensorten (auch rote Trauben) die Cuvée gemischt, welcher eine ganz bestimmte Menge Zucker und eine Hefe hinzugefügt wird. Dann werden die Flaschen fest verschlossen. In einer mehrmonatigen Gärung entstehen weiterer Alkohol und Kohlensäure. Letztere löst sich feinperlig im Schaumwein. Die Flaschen werden ein weiteres Jahr, meistens jedoch 3..4 Jahre gelagert mit dem Hals nach unten auf Rüttelpulten und täglich gerüttelt, dadurch setzt sich die Hefe u.a. Trub im Flaschenhals ab.
Bevor der Champagner in den Handel kommt, wird der der Flaschenhals in eine Gefrierkanne getaucht. Nachdem der Trub tief genug eingefroren wurde, kann der Korken und die abgesetzte Hefe entfernt (ausgeschabt) werden. Danach kommt ein neuer Korken auf die Flasche.
Meine Tipps zum Champagner Trinken: Lassen Sie den Korken knallen, das gehört einfach dazu, aber halten Sie den Korken fest; eine Hand hält den Korken, die andere Hand hält die Flasche. Halten Sie dabei die Flasche schräg, damit verhindern Sie ein Überschäumen. Servieren Sie ihn gut gekühlt (6..8°C) in hohen und schlanken Gläsern bei Kerzenlicht. Letzteres bringt die Feinperligkeit am Besten zur Geltung.
A votre santé!
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