Der Thüringer Kloß ist eine beliebte Sättigungsbeilage und wird nur aus Kartoffeln gemacht
Thüringer Klöße machen nicht dick! Ganz im Gegenteil: richtig zubereitet enthalten diese leckeren Beilagen überhaupt kein Fett, haben wenig Brennwert und bestehen zum größten Teil aus Wasser und Ballaststoffe. Thüringer Klöße sind eine beliebte Beilage zu Rouladen und Braten mit Soße.
Bevor Du beginnst... Du brauchst:
Hier habe ich nun alle Arbeitsgänge mal aufgeschrieben die notwendig sind. Die Mengenangaben musst Du Dir selbst erarbeiten, ich gebe dies relativ/verbal an, da ich nicht zu denen gehöre die jede Zutat vor der Zubereitung auf eine Waagschale legen.
Die Ausgangsmenge: Richtet sich nach der zu erwartenden Personenzahl. Im Schnitt verzehrt eine Person 2 Klöße so dass, eine gewisse Sicherheit einbezogen für 3 Personen ca. 8 Klöße anstehen. Wir nehmen den großen Topf und stellen uns vor, wie die Menge dieser 8 Klöße in siedenden Wasser liegt: Dort machen wir uns eine Markierung in diesem Topf, gehen in den Keller und füllen mittelgroße Kartoffeln in den Topf bis zu dieser Markierung.
Diese Kartoffeln müssen nun alle geschält werden, Tipp: Die Klöße gelingen gut, wenn die geschälten Kartoffeln vor der Weiterverarbeitung eine Weile im kalten Wasser liegen (am Vorabend schälen).
Etwa 2 Stunden vor der gewünschten Fertigstellung reiben wir die geschälten Kartoffeln mit einer möglichst feinen Reibe (bitte nicht grobfaserig reiben, Fehler!) in eine große Schüssel und schauen zu dass die zu reibenden Kartoffeln sowie die Reibemasse immer mit Wasser bedeckt ist. Den Rest einer jeden abgeriebenen Kartoffel geben wir in den kleinen Topf in reichlich Wasser.
Wir pressen die Reibemasse mit der Obstpresse richtig aus. Tipp: Die Klöße gelingen besonders gut, wenn diese Masse ganz trocken ausgepresst wurde (muss richtig zerkrümeln).
Der Brühvorgang: Wenn sich das Ende des Pressvorganges abzeichnet setzen wir die Kartoffelschnippel, die vom Reiben übrig blieben, mit reichlich Wasser an. Diese Menge Wasser bestimmt die spätere Konsistenz der Klöße:
Tipp: Der Anfänger sollte mit weniger Wasser arbeiten. Das ergibt feste Klöße die immer gelingen.
Etwa zur gleichen Zeit können wir das Wasser für die Klöße ansetzen, wir nehmen den großen Topf und setzen ihn an mit einer Wassermenge bis zur Markierung (halbvoll). Hieran gehört eine kräftige Prise Salz.
Die gekochten Kartoffeln also nun zusammen mit dem Kochwasser kochheiß auf die in einer großen Schüssel befindlichen ausgepressten Masse geben und sofort mit dem Stampfer bearbeiten. Nach kurzer Zeit ergibt sich eine zähe Masse die als ein ganzer Kloß mit angefeuchteten Händen vor dem Formen der einzelnen Klöße noch einmal richtig durchgearbeitet werden sollte. Hierbei die Zugabe von Salz nicht vergessen.
Fertigstellen der Klöße: Wir formen mit feuchten Händen die einzelnen Klöße und geben diese in den großen Topf mit dem siedenden Wasser. Wichtig: Am Anfang nicht allzusehr Hitze machen, die Klöße gehen sonst kaputt. Also schön langsam an der Siede und den Topf ohne Deckel im Auge behalten. Gut gemachte Klöße schwimmen sofort auf, nach etwa 20 Minuten spätestens schwimmen alle Klöße an der Oberfläche und sind fertig.
Sie sollten alsbald dem Kochwasser entnommen und verzehrt werden. Thüringer Klöße werden nach einiger Zeit hart, auch wenn sie weiterhin im Siedewasser liegen.
Zum Anwärmen am nächsten Tag sind Thüringer Klöße ungeeignet. Tipp: Klöße vom Vortag in Scheiben schneiden und diese Scheiben in Butter braten!
Füllung vergessen? Nun, je nach Geschmack und Anforderung fülle jeden Kloß mit in Butter goldgelb gebratenen Weißbrot - Würfeln. Wer es fettfrei mag: Getoastetes Brot geht natürlich auch.
Ein Tipp zum Schluss - Kartoffelstärke: Kartoffeln enthalten viel Wasser und Stärke. Beim Pressvorgang wird viel Wasser und ein Teil dieser Stärke aus den Kartoffeln entfernt - deswegen sind Thüringer Klöße auch als kalorienarme Beilage zu betrachten. Die Stärke setzt sich in der ausgepressten Flüssigkeit deutlich ab, kann mit kaltem Wasser weiter ausgewaschen werden und eignet sich hervorragend als Bindemittel für die feine Soße.
F: Meine Klöße fallen beim Kochen auseinander. Was mache ich falsch? A: Du darfst die nicht kochen. F: Wie bekomme ich meine Klöße schneeweiß? A: Die Kartoffeln nach dem Schälen schwefeln. Z.B. mit einem angebrannten Schwefelfaden (ca. 1cm). F: Wie bekommen ich ohne Schwefeln einigermaßen helle Klöße? A: Die Kartoffeln und das Geriebene möglichst wenig der Luft aussetzen und zügig arbeiten. F: Müssen es festkochende oder mehlige Kartoffeln sein? A: Das ist nach meiner Erfahrung egal. F: In alten Kochbüchern steht dass ich besonders große Kartoffeln aussuchen soll... A: Nun, damit bist du schneller fertig. Andererseits ist damit das Verhältnis der Reibemasse zu den Schnippeln die gekocht werden sollen großer als bei kleinen Kartoffeln. F: Ich hab gehört dass mit ganz neuen Kartoffeln die Klöße nicht gelingen? A: Nicht unbedingt. Du musst die Reibemasse nur sorgfältiger auspressen damit die Stärke rausgeht. F: Beim Auspressen gehen doch viele Vitamine und Mineralstoffe verloren. Wie kann ich das verhindern? A: Gar nicht. Das ist eben so. F: Alte Kartoffeln sind oft schrumpelig und lassen sich schlecht reiben, Tipp? A: Nach dem Schälen über Nacht in kaltem Wasser liegenlassen. Somit quillt die Stärke und die Kartoffeln werden wieder fest. F: Was ist besser, grob oder fein reiben? A: Reibe die Kartoffeln ganz fein und feinfaserig. Da halten die Klöße am besten zusammen. F: In anderen Kochbüchern steht, dass beim Brühvorgang Milch oder Griesbrei verwendet werden soll? A: Das ist Geschmacksache. Aber du möchtest sicher was kalorienarmes, also nimm nur Kartoffeln. F: Trotz aller Vorsicht ist mir der Kloßteig nach dem Brühen zu wässrig geworden. Was kann ich tun? A: Lass einfach den Kloßteig in der Wärme stehen (am Herdrand z.B.). Der Teig wird nach einiger Zeit fest, also von Zeit zu Zeit erneut durcharbeiten. Ich selbst habe einen solchen Teig schonmal über eine halbe Stunde stehengelassen und die Klöße sind auch was geworden. F: Meine Oma hat gesagt, dass ein Teil der ausgepressten Stärke der trockenen Pressmasse wieder zugesetzt werden sollte vor dem Brühvorgang... A: Das hat nicht deine Oma gesagt, sondern deine Mutti. Die Oma hat die Stärke nämlich für die Wäsche genommen, zum stärken dieser. Insofern sind die Klöße also ein *Abfallprodukt* der Stärkegewinnung aus Kartoffeln. F: Es gibt, zumindest in Thüringen den sogenannten Schab (geriebene und ausgepresste Kartoffeln) in der Tiefkühltruhe. Sind die damit gemachten Klöße echt? A: Auf jeden Fall! Und du ersparst dir eine ganze Menge Arbeit!
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