Mit Spule, Draht und Morsetaste

Die Wiedergeburt eines wundervollen Bastelbuches (von Martin Selber)

Als ich heute morgen das Radio einschaltete, hörte ich einen Politiker sagen: "Man müsste mehr für die jüngere Generation tun!". Kurze Zeit später sagte ein anderer Politiker aus der Oppositions-Fraktion im Radio: "Man müsste mehr für die ältere Generation tun!".

Auf dem Weg zum Briefkasten ließ ich mir dieses Geschwurbel noch einmal durch den Kopf gehen und kam zu folgendem Ergebnis: Vergiss einfach, was diese dummen Politiker quatschen. Erstens tun die sowieso gar überhaupt nichts, weder für die jüngere, noch für die ältere Generation und zweitens sprechen die dermaßen in der 'man'-Person, dass die selbst gar nicht wissen, wer mit 'man' eigentlich wirklich gemeint ist.

In der Post fand ich hocherfreut ein Buch, welches ich letzte Woche bestellt hatte. Es ist ein ganz besonderes Buch, es beinhaltet gleich drei Bücher, welche ich in meiner Kindheit sehr sehr oft gelesen hatte. Diese drei Bücher hatten mich damals in den 60er Jahren mit dem Virus "Funktechnik" infiziert.

Nicht ganz emotionslos überlas ich heute nachmittag den Reprint meiner drei geliebten Kinderbücher. Dabei ist mir auch nicht entgangen, dass die von den Protagonisten gespielten Handlungen sehr vom Wunschdenken des Autors geprägt sind. Ja, nicht nur das, auch der Autor spielt sich selbst in diesen Büchern, namentlich mal als Pionierleiter, mal als Technikus oder als Leiter einer Amateurfunkstation.

Am Abend übergab ich das Buch meinem Sohn, der schon lange auch mit dem Virus "Funktechnik" infiziert ist. 'Ja, ich schaue mal rein in das Buch', mit diesen Worten verschwand er in den unendlichen Weiten seines Zimmers. Es verging keine halbe Stunde, da kam mein Sohn aus dem Zimmer gestürmt und rief schon von Weitem: 'Papa, das ist ja ein wunderschönes Buch, sag mal, hast Du damals wirklich mit Röhren angefangen, Radios zu bauen? Bist Du auf Dachfirsten gestiegen um Leitungen zu verlegen? Hast Du Deine Kopfhörer noch?'

Jaja, natürlich, brummte ich und dachte an das dumme Gequatsche der Politiker heute morgen. Ob die auch Kinder haben!? Oder ältere Angehörige!? Ob die überhaupt wissen, wie eine Kommunikation zwischen alt und jung zustande kommen könnte!? Ob die überhaupt wissen, was einmal die alte oder zum Anderen die jüngere Generation anspricht!?

Wie auch immer. Ihr Alten, wie Ihr Jungen, geht aufeinander zu. Ihr werdet sehen, dass Ihr sehr viel füreinander tun könnt. Unabhängig von dem Käse, den Politiker verzählen. Heute ist hauptsächlich eines ganz wichtig: Der interfamiliäre Zusammenhalt. Nur so können Sie mit Ihrer Familie überleben. Oder auch nicht.


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