Perl6 Perls Zukunft oder ein totgeborenes Kind

Die Entwicklung der Programmiersprache Perl und die Kommerzialisierung

Brief an einen Webkollegen:

zu Perl: Vor Moose (Modern Perl) war Perl was Besonderes. Es war schon immer objektorientiert aufgebaut, selbst Perl 4 war das schon. Das Besondere an Perl, es ermöglichte extrem einfache Lösungen, die mit anderen Programmiersprachen nur sehr aufwendig, bei gleicher Zielsetzung zu machen waren. Beispiel: perltie (Tie::Hash, Tie::Array usw.)

Außerdem waren Perl-Lösungen anderen Script-Lösungen in Sachen Performance stets haushoch überlegen. Perls overload ist einfach genial und für Dinge wie z.B. to_String() wo PHP Jahre dafür gebraucht hat, hatte Perl5 längst eine Antwort parat. Es ist in diesem und vielen anderen Fällen nur so, dass PHP Entwickler denken, sie hättens erfunden.

Die Unicode Unterstützung, mit Perl v5.6.1 eingeführt, wurde kontinuierlich verbessert und ab 5.8 kam Encode.pm in den Core - ein wesentlicher Schritt. Zu dieser Zeit steckte PHP mit Version 4 immer noch in den Kinderschuhen und PHP Programmierer, die bereits Jahre vorher von Perl zu PHP gerannt sind, kennen bis heute nicht den Unterschied zwischen UTF-8 und Unicode. Geschweige denn zwischen Bytesemantic und Charactersemantic.

So ist, Jahr für Jahr der Nachwuchs für Perl immer weiter weggebrochen und spätestens ab Moose, mit der Angleichung an OOP-Syntax anderer Programmiersprachen, ist Perl nichts Besonderes mehr: Warum sollte nun ein Unternehmer seine Entwickler auf Perl schulen, wo er doch jede Programmieraufgabe auch mit einer jeden beliebigen anderen Programmiersprache lösen kann!?

Eben: Weil Perl nix Besonderes mehr ist. Aus, Vorbei, Schluss, schade drum.


Datenschutzerklärung: Diese Seite dient rein privaten Zwecken. Auf den für diese Domäne installierten Seiten werden grundsätzlich keine personenbezogenen Daten erhoben. Das Loggen der Zugriffe mit Ihrer Remote Adresse erfolgt beim Provider soweit das technisch erforderlich ist. s​os­@rolf­rost.de.